Als Kind hatte ich große Angst vor Hunden, vor allem die großen Hunde und speziell deutsche Schäferhunde. Wir hatten einen in der unmittelbaren Nachbarschaft wohnen. Er wurde auf dem Hof gehalten und bellte alles an was an seinem Reich vorbeiging.
Trotz meiner Angst spürte ich eine Verbindung zu diesem Tier...er tat mir leid, weil er Tag ein Tag aus, hinter diesen Gittern saß.
Obwohl das völlig normal war, war es für mich eine unmögliche Situation, mir ging einfach nicht in den Kopf warum man einen Hund so halten sollte....
Viele Jahre später, irgendwann legte ich meine Angst ab, unbewusst, dann lernte ich eine Frau kennen und lieben die einen Hund an ihrer Seite hatte.
Schnell wurde klar, auch dieser Hund hatte eine Verbindung zu mir. Er tat Sachen für mich wie Stöckchen aus dem Wasser holen, die er bis dato so noch nicht gemacht hatte. Und ich erkannte, ein Hund gehört an meine Seite.
Nach dieser Liäson fing ich an Hunde zu sitten und machte einige interessante Erfahrungen nach meinem ersten Hund, der so völlig unkompliziert war. z.B. hatte ich eine Woche lang einen 8monate alten Labradorrüden da, der so gar keine Erziehung kannte und eine Wahnsinnskraft hatte. Er zog mich eimal aus einem Stuhl vor einem Cafe, als ich mit Freunden Kaffee trank, weil er einen anderen Hund entdeckt hatte und ich bin nicht leicht, im Gegenteil.
Dann lernte ich eine Frau kennen und lieben, die sehr lange schon mit Hunden lebte...in dieser Zeit kam dann Henry zu mir...der Ehemann meiner besten Feundin fragte mich eines Abends auf einer Party ob ich nicht jemanden wüsste der einen deutschen Schäferhund nehmen würde. Der Hund wäre umsonst abzugeben. Sofort machte ich einen Termin mit der Halterin dieses besagten Schäferhundes aus. Es stellte sich als Pflegestelle für einen spanischen Verein raus, die Henry in Deutschland übernommen haben. Henry war 3 Jahre alt, aus einer Züchtung aus der Nähe von Köln und hatte 3 Vorbesitzer. Das sprach schon für sich...
Als ich ihn das erste Mal sah und er mich war es um uns geschehen. Die Frau hätte mir alles über ihn erzählen können, ich hätte ihn trotzdem mitgenommen. Meine Freundin damals meinte, „als ich das Leuchten in deinen Augen gesehen habe, wusste ich wir fahren zu dritt hier weg“.
Die Zeit die nun begann hat mich für mein Leben verändert. Dieser Hund hat mich gelehrt als Mensch besser zu werden. Ich habe nie wieder so ein Tier erlebt wie Henry. Er kennt mich besser als jeder Mensch und er ist tatsächlich in der Lage Rücksicht zu nehmen wenn ich krank bin. Ebenso zeigt er das bei behinderten Hunden. Wie auch immer er das macht, er weiß vor mir schon was der andere Hund für eine Behinderung hat. Ein Blinder Hund war besonders rührend. Der hatte auch sofort gemerkt der Henry passt auf ihn auf und wollte gar nicht mehr von seiner Seite weichen. Henry hatte ihn sofort in das Rudel integriert und beschützte ihn vor anderen Hunden.
Bei allen anderen Hunden war es immer so eine Sache....Henry hatte es in sich und ich vermute er ist ohne Kontakt zu anderen Hunden aufgewachsen und wahrscheinlich auch nur isoliert draussen....das basiert auf Aussagen der Pflegestelle und meinen Beobachtungen seines damaligen Verhaltens....es war eine schwere und harte erste Zeit, doch wir lernten beide und irgendwann war der Punkt erreicht so ich sagte, jetzt läuft es perfekt und Henry hört auf's Wort
Wir lebten mittlerweile mit 3 Hunden und ab und zu hatte ich noch einen Sittinghund. Ich war also mit 4 Hunden unterwegs und ich kenne fast nichts anderes was so ein Glücksgefühl erzeugen kann.
Du hast 3 Hunde dabei die du problemlos ableinen kannst weil sie dir folgen und einen an der Schleppleine.
Gänsehaut pur für mich....der wahre perfekte Moment!
Doch das Leben besteht nicht nur aus solchen Momenten, es kam wie es kommen musste, wir trennten uns und ich überließ ihr unseren 3. Pflegling weil er sich eindeutig ihr zugewandt hatte.
Also waren Henry und ich so ganz plötzlich alleine, in einer neuen Stadt, bei einer Freundin mit einer kleinen Wohnung...
das war die Zeit wo Henry dann krank wurde und erstmal die Ärzte völlig versagt haben und nicht erkannten was es ist....diese Tatsache kostete mich mein ganzes kleines angespartes und aufgrund der Arbeitslosigkeir war eine längere Zeit danach kein Besuch bei einem Arzt möglich....ich machte mir viele Gedanken wie diese Situation zu bewältigen ist und mir war klar ich habe keinerlei Möglichkeiten und weil mir sein Leben wichtiger war als alles andere kam der Gedanke ihn an jemanden zu vermitteln, der die finanziellen Möglichkeiten und das gute Herz dazu hatte....
es hat mich eine große Kraft gekostet mich dazu zu entscheiden...
ich hatte online eine sehr liebe Frau kennengelernt, die einem Verein angehörte, der griechische Strassenhunde vermittelte....ich bat sie um Hilfe bei der Vermittlung, weil ich wusste sie würde in meinem Sinne suchen.
Auf jeden Fall übernahm der Verein erstmal die nötigen Kosten für eine Untersuchung....und wir fanden endlich auch den Tierarzt der erkannte was Henry hatte....dabei zeigte sich das Henry bis an sein Ende würde Medikamente benötigen die bei einem Kostenfaktor von 100€ bis 200€ liegen...was eine Vermittlung erschwert, aber um so nötiger machen würde...dieser Zeitpunkt war einer der schwärzesten die ich je erlebt habe....mein Verstand sagte, geb den Hund ab....mein Herz sagte, bist du verrückt?, das ist dann dein Tod....
dieser Zeitpunkt war kurz vor Weihnachten....
doch dann kam alles anders.....dieser tolle Verein gab uns die Möglichkeit zusammen zu bleiben...
das war mit Abstand das schönste Weihnachtsfest für mich....
Henry ist nicht einfach nur ein Hund....für mich ist er wie ein Bruder und Geistführer...
und dank euch dürfen wir das bleiben
ein frohes Fest wünschen wir euch