9. Dezember




Unser Adventskalender soll die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest verkürzen und die Vorfreude auf ein besinnliches Fest steigern.

9. Dezember

Beitragvon Cerberus » 09.12.2011, 00:00

Eingesandt von Holger

Rosalie

Mein Herrchen fährt mit mir zu einem Platz mit sehr vielen Hunden. Was soll ich hier? Ich will nicht, dass mich jemand sieht, so wie ich aussehe. Nein, schön ist anders. Ich sehe eher aus wie ein Pavian und mein Fell, was noch da ist, nun eigentlich hatte ich einen “weißen Pelz“. Ach, lang ist’s her! Ich kann und will mich nicht daran erinnern.

Nun steigt er aus. Und da kommt eine Frau. Sie sieht mich, peinlich für mich, sie sieht mich etwas zu genau an, was sollen wir hier. Sonst hat sie sich auch nicht für mich interessiert. Ich will nach Hause, muss doch aufpassen, wer sich unserem Haus nähert. Das kann ich noch und die Nachbars Hunde, sie haben noch Respekt. Ist für mich doch einfach. Hinrennen schnappen und zurück. Früher wurde ich noch liebkost, aber seit mein Fell nicht mehr da ist, bin ich dafür selbst verantwortlich. Ich kann es auch sehr gut. Hingebungsvoll knabbere und lecke ich mich und denke, wie schön es einmal war. Ich lag auch im Haus und durfte auch mal aufs Sofa. Naja, seit mein Fell nicht mehr so schön ist, darf ich nicht mehr rein.

Nun stehen wir, die Frau geht rein und kommt wieder. Sie schmiert mir was auf die Haut.
Mein Herrchen und die Frau reden sehr viel. Er will mich loswerden, das verstehe ich und die Frau will mich in ein paar Tagen haben.
Soll ich jetzt hier aufpassen? Sie hat genug Hunde, die braucht mich nicht.

In ein paar Tagen. Ich sitze wieder in unserem Auto, wir fahren und ich bin froh.
Komisch, es juckt nicht mehr so schlimm.
Herrchen hält, ich freue mich, endlich zu Hause. Er steigt aus, ich auch. Wo sind wir? Hier ist nichts, absolut gar nichts.
Er geht mit mir, brüllt mich an und verschwindet.
Was soll ich hier? Die Sonne brennt, ich leg mich hin und warte. Er kommt bestimmt wieder.
Nur mein Durst wird immer größer. Ich gehe ein Stück, schön, ein wenig Schatten; da ruhe ich mich aus. Das brauchte ich früher nicht. Aber heute schlafe ich viel und mal zwickt es da und dort. Und träumen.... Ja, das ist so schööön. Ich liege auf dem Sofa und alle streicheln und verwöhnen mich.

Nach einem Schläfchen werde ich wach. Heute ist es mal wieder sehr heiß und ich muss auf Herrchen warten. Nur der Durst ist so schlimm und hier ist kein Wasser. Die Sonne brennt auf meiner Haut.

Es wird dunkel, ich passe auf. Hier fahren Autos, mal schauen, ob ich mich an die Straße stelle. Es wird langsam Zeit, dass die mich abholen.

Hunger !!! Durst!!!! In der Nähe gibt es plötzlich einen Knall. Es kommen ganz viel Menschen.
Ich zeige mich nicht, ich warte. Irgendwann ist wieder Ruhe und ich schau mich nun doch mal vorsichtig um.
Schön, da liegt was Weiches und es riecht nach Hunden. Mich stört es nicht, ich schlafe.
Einige Zeit später klappern, Fremde reden und schauen.
Geht weg, ich möchte schlafen, ich verstecke mich.
Jetzt blitzt es auch noch. Puh, Glück gehabt, nicht erwischt worden. Ich gehe in das Gebüsch und schlafe dort weiter; bequem war die Nacht nicht.

Mist, ich werde am Auto warten. Aber auf was?
Dann kommt ein Auto und hält, die Menschen die aussteigen sehen ja nett aus und die haben was zu fressen. Was für ein Glück, wie sechs Richtige im Lotto. Ich knurre aus Sicherheitsgründen, nützt nichts, die nehmen mich trotzdem mit.
Angekommen erkenne ich das Tor, hier war ich doch schon, gestern mit Herrchen.

Ich werde in ein kleines Kämmerchen gesperrt und dann holen sie mich.
Ich habe Angst aber ich bin satt und habe getrunken.
Nun ist die Frau von gestern da, sie hat Handschuhe an und tastet da und dort und au weh, was war das. Das tat weh. Ich zeige mal meine Beißerchen, vielleicht hilft es.
Meine Ohren lasst bitte in Ruhe, das kann ich gar nicht ab. Ich werde nun langsam böse. Jetzt reicht es aber!!! Ich werde zurück gebracht, endlich!

Naja, hat doch nicht wehgetan und keiner hat gebohrt!!! Die Frau war mir ganz sympathisch, wir können wohl Freunde werden. Hier sind aber soviel Hunde, die braucht mich bestimmt nicht. Aber nun schlaf ich erst einmal



Lang, lang ist’s her.

Ich bin nun in Deutschland und im Moment ist es hier zu kalt, ich mag gar nicht hinaus. Habe wieder ein dickes Fell bekommen und liege am liebsten am Kamin, da ist es schön warm.
Hier ist es nicht erwünscht, dass ich arbeite. Die wollen einfach nicht, dass ich Wache schiebe. Ich möchte aber gerne mal wieder, ich habe doch so eine herrlich hohe Stimme. Vielleicht war ich im früheren Leben mal ein Opernstar?
Hier spinnen sie seit einiger Zeit, Bäume werden geschmückt und andauernd wird irgendetwas gemacht. Wir müssten noch zum Waschen, aber warum ? Agatha erzählt, es gibt Geschenke. Demnächst. Nur was bekomme ich? Die Anderen brauchen nichts, sie haben mich. Aber ich möchte ... muss mir das überlegen. Hier ist es noch weiß draußen. Ich glaube, der Winter bei Samira wäre schöner, aber dort will ich nicht mehr hin. Zu viele Hunde, ich will verwöhnt werden!

Mein Herrchen hat mir alles noch mal erzählt, dass Samira mich gerne gleich aufgenommen hätte, und dass die Station in Nikiti leider voll war, sonst hätte ich gleich dort bleiben dürfen.
Ich bin froh, dass ich gefunden wurde. Nur hier ist es draußen nicht so schön. Und die Bäume im Haus sind nicht für uns gedacht.
Und, was werde ich bekommen? Ich weiß es nicht. Und Agatha sagt: „So dies und das gibt es hier“.
Hauptsache, ich darf mein Sofa behalten, alles Andere ist mir egal.

Meinen Wunschzettel könnte ich jetzt doch wohl mal schreiben:
Vielleicht würde ich eines Tages nach Griechenland zur Station fliegen und dann mal schauen, was die so Weihnachten machen.
Ich jedenfalls bin hier in Deutschland glücklich und freue mich auf das Fest. Ich weiß so gar nicht mehr, wie „Fröhliche Weihnachten“ auf Griechisch heißt. Ich wünsche Euch da drüben alles Liebe, Bis zum nächsten Jahr in alter oder neuer Frische.

Friede – Freude – Fressen.....Fröhliche Weihnachten.
Cerberus
 

von Anzeige » 09.12.2011, 00:00

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