Animal Pard Net

[Cerberus]

Eingesandt von Jochem

Scotty

August 2003, eine Woche Urlaub auf der Halkidiki, Samira und Hubert besuchen, Leihwagen mit Hundefutter und Wasser bestücken; dann los zum Streuner füttern.
Am zweiten Tag kam was kommen musste, ich sah ihn! Schwarzer Dackelmix, Teile des Felles an Kopf und Körper fehlten (Räude?).
Er lief aufgeregt um ein Bushaltehaus also schnell das Auto geparkt und erste Kontaktversuche gestartet. Mehr als 10 schritte ließ er mich nicht herankommen, er jaulte und weinte bitterlich und auch Futter und Wasser nutzten nichts. Mittlerweile sind es 30 Grad und 1,5stunden später wollte ich schon aufgeben.
Das Problem war, die ganze Geschichte spielte sich an einer 2-spurigen Schnellstraße ab, die Gefahr, dass er auf die Straße rennt, war groß. In etwa 50 m Entfernung war eine Tankstelle, irgendjemanden wollte ich um Hilfe bitten.
Tolles Problem, der Tankwart sprach ca. 3 Worte englisch und ich ca. 2 Worte; wir verstanden uns trotzdem.
Das Auto stellte ich mit geöffneter Tür auf die Tankstelle, der Tankwart versteckte sich dahinter, dann trieb ich den kleinen Mann Richtung Auto. Hurra es gelang!
Am Auto angekommen, stürzte der Tankwart vor, packte den kleinen Streuner, gab ihn mir und ich habe ihn ins Auto „geworfen“. Wir wussten ja beide nicht, ob der Burschi zubeißt. Was waren wir stolz, zwei 100kg Kerle hatten einen 7kg Dackel gefangen.
Der Tankwart erklärte mir noch, dass der Knabe schon drei Tage immer an der Bushaltestelle rumlief. 2x täglich wagte er sich auf die Tankstelle und hat das Waschwasser der der Auto Waschanlage gesoffen.
Autofahren kannte er, er sprang auf den Beifahrersitz und stupste mich an. Streicheln bis zur Station zu Samira fand er ganz toll.
Ich dachte nur noch, dieser Blödmann, das hätten wir auch einfacher haben können!
Bei Samira angekommen, untersuchte sie ihn sofort.
Abgesehen von zwei großen Prügelhämatomen und dem fehlenden Fell, machte er einen gesunden Eindruck. Wir vermuteten, dass sein nicht mehr so schönes Aussehen Schuld an seinem Aussetzen war.
Er kam in ein großes Gehege, die anderen Hunde interessierten ihn aber absolut nicht. Ständig stand er am Zaun und heulte uns an.
Samira und Hubert hatten Besuch aus Würzburg, die junge Frau sagte dann irgendwann, der könnte doch Skotty heißen, das passt doch zu seinem Aussehen.
OK, wir hatten einen Skotty.
Im Laufe meines Urlaubs war ich oft bei ihm, jedes Mal heulte er wenn ich wieder ins Hotel fuhr.

Mir war klar, den musst du mitnehmen. Nur, was wird meine Frau sagen? Wir haben doch schon drei Hunde. Ich hörte schon ihre Worte, das erste Mal allein in Urlaub und schon schleppt er den vierten Hund an.
Also fällte ich einen Entschluss, Skotty kommt mit, aber wir suchen ihm eine gute Familie.
Parallel zur Skotty Story gab es dann noch Erika, die nahm ich dann auch noch mit. So hatten wir dann fünf Hunde zu Hause.
Skotty hat nach vier Wochen bei uns eine Familie bekommen, einen tollen Platz! Er lebt jetzt in den Sommermonaten mit seinen Dosenöffnern auf einem Campingplatz und ist ein hübsches Kerlchen geworden.