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Ausgabe vom 31.01.2012
Start der ETN-Kastrationsaktion in Kiew
Nach langen Verhandlungen mit der Stadtverwaltung in Kiew und der kurzfristigen Zusage zu einer Kastrationsaktion von Seiten des stellvertretenden Bürgermeisters, konnten die Tierärzte des Europäischen Tier- und Naturschutz e.V. (ETN) gestern, 30.01.2012 endlich beginnen, Straßentiere in der Hauptstadt der Ukraine zu kastrieren.
Am 29.01.2012 reisten die Tierärzte des ETN-Ärztepools in Kiew an und werden vorerst bis zum 19.02.2012 vor Ort bleiben. Kastriert und anschließend gekennzeichnet werden Tiere aus den Tierkliniken und Tierheimen, sowie Straßentiere, die von Volontären betreut werden. Dadurch kann weitestgehend sichergestellt werden, dass behandelte Tiere nicht von Hundefängern getötet werden. Denn trotz der Zusage des stellvertretenden Bürgermeisters und der ukrainischen Regierung keine Straßentiere mehr zu töten, sind Tiere, die nicht betreut werden nicht hundertprozentig sicher.
Zwei Wochen lang wird das ETN-Team zusätzlich von einem Tierarzt der Schweizer Organisation NetAP unterstützt. Diese Organisation, die über einen großen Tierärztepool verfügt, hatte kurzfristig ihre Hilfe für die Aktion in Kiew und mögliche weitere Kastrationsaktionen in der Ukraine angeboten.
Die Räumlichkeiten für die Arbeit der Tierärzte werden von den staatlichen Tierkliniken in Kiew zur Verfügung gestellt. Dort baute der ETN in den letzten Wochen eine Quarantänestation aus, um die Tiere auch nach der Operation fachgerecht versorgen zu können. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit einer Volontärin aus Kiew, die in der Hauptstadt ehrenamtlich Straßentiere betreut und vor Ort Ansprechpartner des ETN ist.
Außerdem ist bei allen Tierkliniken eine Telefonhotline eingerichtet, wo sich Bürger und Tierschutzvereine, die Hunde oder Katzen kastrieren lassen wollen, anmelden können.
Parallel werden ETN-Tierärzte ansässige Ärzte schulen und ihnen schonende Operationsmethoden vermitteln.
Zur Unterstützung ansässiger Tierärzte und Tierschutzvereine wurden in den letzten Wochen vom ETN medizinische Sachspenden in Form von resorbierbarem Nahtmaterial, Desinfektionsmitteln und anderem Zubehör gesammelt. Die Firma Henry Schein vet. spendete eine große Menge Nahtmaterial, Spritzen, Handschuhe, Wundspray und Nadeln.
Der Nahtmittelhersteller SMI AG in Belgien spendete mehrere Packungen resorbierbares Nahtmaterial und auch das St. Josef Krankenhaus in Wipperfürth ließ dem ETN nicht mehr benötigtes Nahtmaterial zukommen. Die Spenden werden in Kürze in die Ukraine transportiert.
Am 06. und 07. Februar 2012 werden Dieter Ernst, Präsident des ETN und Maja Prinzessin von Hohenzollern, Botschafterin des ETN, mehrere Pressetermine in Kiew wahrnehmen. In verschiedenen ukrainischen Fernsehsendungen werden sie über die aktuelle Situation in der Ukraine und die Kastrationsaktion des ETN aufklären.
Zusätzlich zur laufenden Aktion in Kiew führt der ETN e.V. Gespräche mit der Rinat Akhmetov Stiftung, um eine weitere Kastrationsaktion in Donetzk abzustimmen.