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Beitragvon franzi » 13.05.2012, 16:49

Eine Verwandte hat sich, nachdem ihr Hund gerade eingeschläfert wurde, sofort (18 Stunden her) wieder einen neuen Welpen angeschafft. Ich glaube, das könnte ich nicht, mir bliebe ja nicht mal Zeit zum Trauern.
Man wird dem jungen neuen Hund doch nicht gerecht. Nee, mit mir nicht !!! Ich auf jeden Fall brauche erstmal ganz viel Zeit. Was denkt Ihr ?

Gruß Franzi
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von Anzeige » 13.05.2012, 16:49

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Beitragvon Sabine » 13.05.2012, 17:25

Jeder trauert anders........ich könnte es auch nicht.
Noah kam nach einem halben Jahr nach Gerry, selbst das war mir eigentlich noch zu früh, aber im Nachhinein war es gut so.

Freunde von mir mußten am Freitag ihre "Dicke" gehen lassen, ich war mal eine Zeit lang Ersatzfrauchen für sie, eine wunderbare Hündin, von der ich mich sehr tränenreich verabschiedet habe und den ganzen Abend noch geheult habe, wahrscheinlich brauchte ich das. :?
Die überlegen auch schon.... :roll: ...aber mehr, weil sie denken, daß ihr anderer Hund es sonst nicht verpackt bekommt.
LG Sabine und Noah & Julchen
Egal wie tief man die Messlatte der menschlichen Intelligenz hängt, jeden Tag kommt einer vorbei, der ohne weiteres aufrecht darunter durchlaufen kann!

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Beitragvon Jaclen » 13.05.2012, 18:51

Ja, jeder trauert anders, das ist wahr. Als unser Arco eingeschläfert wurde, haben wir 5 Monate so stark getrauert, dass es schon fast gesundheitsschädigend wurde. Jeden Tag Tränen, zum unmöglichsten Zeitpunkt und Anlass, das ging gar nicht. Dann kam unsere Lucie, vermittelt aus verwahrloster Haltung. Das hat uns mit vollem Einsatz gefordert. Die Trauer blieb, aber es wurde besser, die Fürsorglichkeit hatte wieder ein neues tierisches Wesen - für 3 Jahre. Da haben wir uns vorgenommen, nicht mehr solange zu warten. Nach einem Monat haben wir Leni im Internet entdeckt. Das war sehr gut so für alle Seiten. Die Trauen um die Beiden ist noch immer da, aber vernünftig.
LG aus ZR
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Beitragvon Cerberus » 13.05.2012, 19:02

Da geht wohl tatsächlich jeder anders mit um. Nach dem Tod meiner Hera hätte ich jeden Eid geschworen, dass ich keinen neuen Hund mehr möchte. Drei Monate später zog Winnie bei mir ein. 8)
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Beitragvon Susanne » 13.05.2012, 19:24

Ich kann das sehr gut verstehen. Vor fast genau 11 Jahren ist meine langjährige treue Mischlingshündin, die 13 JAhre meine Wegbegleiterin war, die ich abgöttisch geliebt habe, verstorben. Ja, ich habe sehr getrauert, aber besonders schlimm war es, wenn ich in eine leere Wohnung kam und kein Hund zur Begrüssung kam....keiner mehr hinter mir her trappelte in die Küche, ob vielleicht ein Leckerchen abfällt.....es war so eine Leere in mir, und ich wurde ständig durch diese Leere daran erinnert, das meine "Trine" nicht mehr da ist. Da fing ich an im Internet nach einem neuen, vierbeinigem Weggefährten zu suchen, unermüdlich....bis nach einigen Tagen ganz plötzlich der Mettmanner Tierschutzverein mir meine jetztige Senioenhündin präsentierte....es kamen immer wieder so Gedanken, das KEIN ANDERER HUND meine Trine ersetzen könnte, aber ohne Hund geht auch nicht.....und dann sahen wir "unsere Tina" und es war Liebe auf dem ersten Blick !!! Sie zog ca.2 Wochen nach dem Tod unserer Trine bei uns ein. Heute weß ich, das jedes Tier auf seine Weise einen Platz in meinem Herzen hat, das keines für sich ersetzbar ist aber jedes auf seine Weise EINMALIG.
Und ich denke auch, das jeder Mensch für sich anders mit solch einer Situation umgeht, Menschen haben unterschiedliche Charaktere und das ist dann natürlich auch beim Trauern so....und jede Art ist wohl die Richtige.
Liebe Grüße
Susanne

Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie Sie die Tiere behandelt
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Beitragvon Ursula » 13.05.2012, 23:10

Franzi , ich denke , dass jeder Mensch auf seine Weise trauert .
Du weißt , ich habe vor zwei Wochen meinen Ruby verloren . Er war mein erster Hund , ein ganz besonders feiner Kerl !
Kannst Du Dir vorstellen , wie froh ich bin , dass Kati und Syra bei mir sind ?
Ich weiß nicht , was ich sonst getan hätte . Die Leere , wenn plötzlich KEIN Hund mehr da ist , stelle ich mir auch schlimm vor .
Noch denke ich jeden Tag voller Liebe und auch Sehnsucht an Ruby , doch ich weiß auch , dass unsere Zeit vorbei ist .
Es hat keinen Sinn , sich in Trauer zu verlieren . Das Leben geht weiter , warum nicht mit einem anderen Hund , auch unmittelbar nach dem Verlust eines geliebten Tieres ?
Das hat ja nichts mit Verrat zu tun .
Liebe Grüße
Uschi

Wir sind nicht nur für das verantwortlich, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.
(Moliére)
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Beitragvon Die_Chrissie » 14.05.2012, 08:20

Wir haben uns auch lange Gedanken dazu gemacht, was passiert wenn der Bob mal nicht mehr bei uns ist. Es ist für mich schon schwer zu diesem Thema zu schreiben, da ich hier die Tastatur vollheule, wenn ich nur daran denke, das dieser Hund nicht ewig leben wird.

Kein anderes Tier wird je so sein wie der BOB, der für uns einfach immer unser bester 1. Hund bleiben wird, da er einfach nur unkompliziert ist. ER ist und wird immer in unseren Herzen bleiben.

Aber ohne Hund will ich nicht sein, nie wieder. Nicht einen Tag.

So kam bei uns ja jetzt der Entschluss, uns als Pflegestelle anzubieten. Ich habe hier im Forum das "Testament eines Hundes" gelesen und denke, das trifft es auf den Punkt.

LG Chrissie
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Beitragvon Stephanie » 14.05.2012, 09:40

Ich denke auch, jeder trauert anders. Ich habe nur einen Hund, den ersten (Julie) genommen, weil meine Katze damals starb (zwei andere hatte ich noch) und dachte, alles andere ist Verrat und so eine Katze bekomme ich nie wieder. Es hat Jahre gedauert, bis ich wieder eine Katze nehmen konnte. Jetzt ist Julie tot und für mich steht fest, nach Klio und Herribert kommen keine Hunde mehr ins Haus. Aber garantiert wird wieder ein Hund immer hier sein, später.
Liebe Grüße Stéphanie
Tiere enttäuschen nie, Menschen fast immer.
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Beitragvon Claudia » 14.05.2012, 18:23

Ich finde auch, dass jeder für sich selbst gucken muss was ihm nach dem Tod des geliebten Hundes gut tut. Leider lassen sich ja immer nichtbetroffene Menschen zu klugen Kommentaren hinreissen, die nicht immer hilfreich sind und eigene Moralvorstellungen auf andere projezieren.
Ich selbst wollte nach dem Tod meines geliebten Skilos nie wieder einen Hund haben. Damals entwickelte sich meine Trauer in eine handfeste Krise und ich hätte einem neuen Hund gar nichts geben können. Nach einer Weile habe ich das Leben ohne Hund richtig genossen, da ich es nicht kannte mal spontan woanders zu übernachten oder nach Uni/Job mal nicht umgehend nach Hause zu stratzen. Das war eine tolle Zeit ("hoch die Tassen") jedoch mochte ich nicht mehr alleine spazieren gehen. Das war für mich der eigentliche Verrat -alleine in den Wald zu gehen. Ein Jahr später kam dann Billy, später John und als Billy starb ein Jahr später Luna. Wir denken und sprechen häufig über die Beiden (Skilos ist nun 14 Jahre tod, Billy 3 Jahre).
Ehrlich gesagt trösten die verbleibenen Hunde so ungemein, so dass ich jedem -auch unter diesem Aspekt- die "Mehrhundehaltung" echt ans Herz lege. Und ich glaube auch fest daran, dass der verstorbene Hund es toll finden würde wenn ein Artgenosse es dann als "Nachfolger"gut bei uns hat. Inzwischen haben wir überlegt, dass wenn einer unserer Rentner geht umgehend einem anderen Hund unser Herz zu schenken, aber wer weiss, wie ich in der Situation dann drauf bin.

Liebe Grüße aus HH
Claudia
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