Der Hunde-Schlächter von Kiew




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Der Hunde-Schlächter von Kiew

Beitragvon Cerberus » 21.11.2011, 19:12


Der Hunde-Schlächter von Kiew
BamS, 18.03.01 von Eva Goris/Klaus Becker

Treffpunkt ist die Kellerbar des "Kreschatik"-Hotels im Zentrum von Kiew. Nikolai wirkt ein bisschen abgehetzt, er kommt direkt von der Arbeit. "Viel zu tun heute", sagt er dem Übersetzer, "aber alles gut gelaufen." Noch im Stehen bestellt der junge Ukrainer Wodka, dann gibt er uns die Hand: "Ihr könnt mich Kola nennen." Kolas Hand ist klein, fast zartgliedrig - die Hand eines Hundeschlächters.
Der 21-Jährige lebt mit einer Freundin in einem Vorort, hat keine Kinder und war früher bei der ukrainischen Eisenbahn angestellt. "Für 90 Grivna im Monat habe ich Waggons gereinigt." 90 Grivna - das etwa 30 Mark; heute verdient Kola das Zehnfache. "Und manchmal auch viel, viel mehr.

Sein Job:
Zwischen vier und acht Uhr morgens fährt er mit zwei weiteren Männern im blauen Transporter durch Kiew - auf der Suche nach Hunden. Die Männer wissen, wo sie ihre Beute finden: in der Nähe von Wochenmärkten, Wohnsiedlungen und Geschäften. Die Hundeschlächter locken die Tiere mit Fleischködern, betäuben sie mit Giftpfeilen aus Blasrohren. Das Gift lähmt zwar in Minutenschnelle, aber es tötet nicht. Deswegen sind viele Hunde noch bei Bewußtsein, wenn die Schlächter an die Arbeit gehen: Sie schlitzen den winselnden Tieren die Bäuche auf, ziehen ihnen das Fell sorgfältig ab. Bei lebendigem Leib! Die Felle verkaufen sie an Unternehmen, die daraus Mützen, Handschuhfutter oder Fell-Applikationen fertigen. Hundefett vom Fell abgeschabt, kommt als Heilmittel gegen Tuberkulose in den Handel. Die Kadaver landen in einer Tiermehlfabrik, etwa 45 km von Kiew entfernt.

Kola hat kein schlechtes Gewissen, er ist froh, dass er den Job machen darf. "Gutes Geld" sagt er, "gutes Leben". 400 bis 500 Hunde tötet er im Monat, "ein großer Hund liefert drei Liter Fett - das bringt noch mal 100 Dollar extra".

Trächtige Hündinnen lassen die Schlächter leben: "Die sichern uns den Nachschub." Oder sie schneiden sie auf, holen die Welpen aus dem Bauch, verschachern ie an den Auftraggeber. Kolas Chefin ist eine Frau. Nina Samofalowa. Ihre Mörder-GmbH trägt den harmlosen Namen "Tiere in der Stadt", und in "guten Jahren" töten ihre Killer bis zu 40 000 Tiere. Die letzten Jahre müssen für die Samofalowa sehr gut gewesen sein, denn heute ist die Innenstadt von Kiew fast hundefrei. Deshalb
fahren die Schlächter mittlerweile bis in die Außenbezirke - und sie greifen sich nicht nur herrenlose Hunde....

Gibt es etwas, das Kola fürchtet? "Ja", sagt er Mann mit dem ernsten Kindergesicht. "Ich glaube an Gott. Und deshalb habe ich Angst, dass eines Tages die Flüche wahr werden, die mir die Menschen hinterherrufen."


Zunächst locken die Hundeschlächter die Tiere durch Pfiffe oder Köder an. Die Hunde kommen angelaufen, wedeln erwartungsvoll mit dem Schwanz, dann trifft sie aus kurzer Distanz ein mit Nervengift präparierter Pfeil aus dem Blasrohr.

Der Hunde-Töter schleift das wehrlose Tier durch den Schnee. Das Nervengift wirkt lähmend aber nicht tödlich. Deshalb schlägt das Herz des Hundes noch, er hechelt und schnauft im Todeskampf.
An den Hinterläufen schneiden die Hundeschlächter das Tier auf, um ihm das Fell abzuziehen. Der Körper des Hundes ist noch warm, als die Männer mit ihrer "Arbeit" beginnen.

Eine Münchnerin kämpft gegen die Hunde-Killer
"Was ich in der Ukraine gesehen habe, läßt mich nicht mehr schlafen", sagt Tierschützerin Christa Schechtl (45). Vor fünf Jahren reiste sie zum ersten Mal nach Kiew, entdeckte "das Todeshaus von Budka", in dem Zehntausende Katzen und Hunde bei lebendigem Leib enthäutet worden sind.
Mit Wissen der ukrainischen Regierung wurden die Felle zu Lederkleidung verarbeitet. Dass Christa Schechtl trotzdem die Schließung der Tötungsfabrik durchsetzen konnte, hält sie für ihren bisher größten Erfolg.
Jetzt hat sie den Kampf gegen die Hundeschlächter von Kiew aufgenommen. Wer sie mit Spenden unterstützen will:
Spendenkonto der Hypo-Vereinsbank München
BLZ: 700 200 01
Kto: 6 850 850 850

Cerberus
 

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Beitragvon Ursula » 22.11.2011, 08:49

Fast immer ist es der schnöde Mammon , der die UNMENSCHEN so handeln läßt ! Widerlich !
Liebe Grüße
Uschi

Wir sind nicht nur für das verantwortlich, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.
(Moliére)
Ursula
 
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Beitragvon mawo » 22.11.2011, 11:31

Ja, es ist grausam, schrecklich, so etwas darf nicht passieren, so etwas muss man stoppen, verhindern, etc. ...
Da man aber im Vorfeld weiß wie solche Länder mit dem Problem Tier von oben her umgehen, liegt ein sehr großer Teil der Verantwortung in den Zivilisationen, die dafür stimmen, das solche Veranstaltungen dort stattfinden können.
Leider haben wir nur sehr wenige Länder auf der Welt, die Probleme dieser Art vernünftig versuchen zu lösen. Die, die solche Veranstaltungen vergeben, haben dafür zu sorgen, dass so etwas nicht passiert. Deutschland sollte an solch einer Veranstaltung einfach nicht teilnehmen, dass wäre die richtige Konsequenz aus solch einem Vorgehen in solch einem Land. Das wäre der richtige Protest. Sind die Deutschen dazu in Lage? Ich glaube, so lange Menschen die heile Welt sehen wollen, wird sie ihnen geboten und so lange Länder wie Deutschland sich nicht konsequent wehrt, wird es solche Schlachtungen geben. Hier reden wir von Hunden, morgen müssen wir aber von der Art der Produktion von Lebensmitteln, tierischem Ursprungs, reden und da sind wir Deutschen gleich mit in der Kette des unmöglichen Verhaltens. Wir haben nur einen kleinen Vorsprung im Tierschutz auf der Welt und wenn wir nicht bald Wach werden, gehen wir wieder zurück auf Null.
Liebe Grüße aus dem Lipperland

Manfred, einer von den Anderen
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Beitragvon Ursula » 22.11.2011, 14:58

Manfred, was Du da ansprichst , ist ein ganz heißes Eisen !! Nur wenige Menschen mögen darüber reden. Denn,... sobald wir zu diesem Thema den Mund auf machen, heißt es erst einmal an die eigene Nase fassen !
Liebe Grüße
Uschi

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