nach vielen, schönen jahren auf der station, hat knautsch heute gegen mittag für sich entschieden, das es an der zeit ist zu gehen.er bleibt für immer in unseren herzen und wir werden ihn nie vergessen.
knautsch, du bist nicht alleine, den hinter der regenbogenbrücke warten schon asta,kali und luis auf dich
Ach Knautschi........wieder einer von der Stammbrigade der uns verlässt, aber in letzter Zeit hat man dir ja angemerkt dass du nicht mehr viel Zeit hast.
Lass es dir gut gehen hinter der Regenbogenbrücke, am meisten vermisst dich wohl Jack.
Ich bin traurig.... Aber froh, das ich dich kenne lernen durfte.
Mach s gut und pass auf die anderen auf... .Dein Foto hängt an meinen Spiegel, das haben die Mädels mir zu weihnachten geschickt... und dort bleibt es immer hängen!
Zuletzt geändert von saiiky am 27.05.2014, 09:44, insgesamt 1-mal geändert.
Der Knautsch ist einfach so gegangen. Obwohl ich jetzt schon fast 8 Jahre die Station verlassen habe, ist der Tod von Knautsch ein Schlag in die Weichteile. Als Tina es mir gestern telefonisch mitteilte, stand ich gerade in unserer Einfaht und Das war auch gut so. Die Jahre vergehen, gefestigte Gefühle sind unkaputtbar. Knautsch war ein besonderer Hund. Zu seinem Gedenken möchte ich den Werdegang von Knautsch aus meiner lückenhaften Erinnerung heraus etwas nachzeichnen:
Knautsch war uns aus Erzählungen einer Familie aus Thessaloniki, die eine kleine Villa am Strand von Salonikiou (kurz vor Pirdadikia) hatten, schon vor dem Eintreffen auf der Station einige Monate bekannt. "Da sehen wir ab und zu einen ganz armen Hund, hochgradig die Räude, scheu und grässlich anzuschauen" waren ihre Beschreibung. Ab und zu konnten sie etwas Futter für ihn auslegen und lockten ihn so über die Wochen an ihre Grundstücksgrenze. Dann kam ein Anruf dieser Leute, daß Knautsch wieder ausgehungert am Grundstück herum schleicht. Also Blasrohr, Narkose und auf gings. Ein Schuß aus ca. 10 Metern Entfernung, Knautsch weg, Pfeil weg - bis zum nächsten mal! Wochen später, längst hatten sie Instruktionen nebst Sedalinpaste von uns, kam der hoffnungsvolle Anruf, Knautsch ist auf ihren Grundstück, das Tor ist verschlossen und Sedalinpaste ist verabreicht. Wieder das Blasrohr eingepackt und los ging`s. Es regnete, kalter Wind peitsche durchs Land. Mit etwas klammen Fingern schoß ich durch den Zaun, Treffer und wenige Minuten trug ein klitschiges Eiter-Wasser Skelett zum Auto. Eine halbe Stund lag Knautsch in einem beheizten Zimmer auf einer Weiche Decke und verstand die Welt nicht mehr. Was mußte dieser Hund bis dahin gurchgemacht haben- einfach alles Beschissene im Leben eines offentsichtlich kranken Hundes, was man sich für griechische Verhältnisse vorstellen kann. Steine, Hunger bis kurz vorm Regenbogen, ein Juckreiz der in den Wahnsinn treibt, wieder Hunger, verkriechen in tiefe Erdlöcher und immer diese unbeschreibliche Angst. Normalerweise ist so ein Tier für jegliche Sozialisation zu geschunden, aber Samira hat mit Knautsch ihr Gesellenstück abgelegt. Geduldig überließ sie ihn seiner Angst. Die ersten Tage, vielleicht auch Wochen, schaute Knautsch beim Betreten eines Menschen nur die Außenwand an. Fressen im Beisein von Samira war ausgeschlossen. Irgend wann freute er sich zaghaft, eher bescheiden, wenn es Fressen gab. Und wieder Wochen später fraß er im Beisein von Samira. Samira ließ absichtlich seine Zimmertür offen. Erst zaghaft, aber mit der Zeit schon etwas resolut schaute er auf den Gang und hörte den Klappern der Fressschüsseln zu. Ein Meter, dann zwei und einige Tage später bis zum zum Vorbereitungstisch. Der Hund lernte Vertrauen, erste Berührungen und noch mehr Vertrauen. Seine Schule war die Zeit, das Klassenzimmer hieß Vertrauen und sein Lehrer war eine tiefe Liebe. Wir schreiben das Jahr 2003. Die Theraphie seiner Demotex war nach dem Motto Hop oder Top. Entweder er übersteht es oder----. Knautsch, ausgestattet mit einen bis dahin nicht gekannten Lebensgefühl überstand die Theraphie mühelos und wurde ein glücklicher Hund. Dieser Hund entstieg den Abgründen einer grausamen Hölle und spazierte in ein unbeschwertes Dasein. Die relativ hohe Luftfeuchte hier im Raum verwischt mir die Brillengläser; Zeit an dieser Stelle abzubrechen.
Ein besondere Wesen hat das irdische Dasein beendet. Ich danke dem Schicksal am Leben vom Knautsch teilgenommen zu haben.