Stephania der Schatten des Todes……
Meine Lieben hier schreibe ich euch eine traurige Geschichte stellvertretend für viele Jagdhunde in Griechenland. Ob sie nun reinrassig sind oder nicht, nichts schütz sie vor Misshandlung und übelster Haltung und vor dem ausgesetzt werden.
Stephania wurde von einem Tierlieben Menschen mitten in den Bergen gefunden….sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und wurde mir als Schatten des Todes am Telefon beschrieben….
Und der Mann hatte recht! Als er sie zu uns brachte traute selbst ich meine Augen nicht und bekam unweigerlich eine Gänsehaut gepaart mit einer riesen Wut ….
Welcher Mensch setzt seinen Hund in den Bergen aus wo es nichts gibt außer Bäume, Felsen und Meilenweit nichts? Zum Jagen zu schwach abgesehen davon das es in den Griechischen Bergen fast nichts mehr zu Jagen gibt weil hier prinzipiell die Schonzeiten nicht eingehalten werden und es auch sonst keinen Schutz geschweige denn eine Kontrolle der Arten von Behördlicher Seite gibt.(Obwohl es gesetzlich verankert ist)
Stephania kann noch nicht lange dort gewesen sein denn sie war nicht ausgetrocknet…. Sie muss von einem Jäger der sie nicht mehr „gebrauchen“ konnte zum Sterben ausgesetzt worden sein. In einem völlig verwahrlosten Zustand man schaue sich ihr Haarkleid an, das sicher eine Menge Schlüsse auf ihre Haltung zulässt…
Völlig unterernährt …ich hatte Probleme sie anzufassen, denn bei jeder Berührung spürte man einfach nur noch ihre Knochen….Wenn man schon weniger als eine Hand braucht um ihre Taille zu umfassen….dann fängt man an sich einfach nur noch vor der Art Mensch zu gruseln…
Bei einer näheren Untersuchung stellte sich heraus, dass ihre Leber und ihr Nieren durch die mangelhafte Ernährung so in Mitleidenschaft gezogen sind, das es echt fraglich erschien ob man diesen Hund jemals durchbringen könnte….Ihre Schleimhäute waren Quittegelb ihr Trinkverhalten unbändig und ihr Urinabsatz erschien einem doppelt so viel wie sie jemals an Flüssigkeit zu sich nahm.
Nun ging es darum dem Tier nicht noch mehr körperliches Leid zuzufügen als es eh schon hatte. Die bohrende Frage: macht es überhaupt noch Sinn oder endet es in Tierquälerei?
Dann immer wieder Stephanias freundliches Wesen ihre Augen verrieten einem nicht nur Hunger auf was Essbares sondern auch einen riesen Hunger auf das Leben. Ja das einzige was immer an diesem Hund funkelte waren ihre aufmerksamen Augen; Und so war der Entschluss gefasst trotz miserabler Blut und Organwerte wir versuchen es….
In den ersten zwei Wochen jeden Tag mindestens sechs kleine Portionen Essen damit der ausgezehrte Körper überhaupt nach so langem Nahrungsentzug mit dem Verdauen und Verwerten zurechtkam. Dann immer das Bangen, macht das die Leber und die Nieren überhaupt mit? Am Anfang waren ihre Leberwerte so schlecht, dass selbst eine Augensalbe schon zu viel war für sie.
Immer wieder unterstützt durch Leberaufbauende Mittel und einer ihren Bedürfnissen zugeschnittenen „Diät“ machten wir uns und Stephania Mut. Dann schien zwar alles einigermaßen wieder von Lebensgeistern durchwachsen zu sein (sie nahm zwei Kilo zu) aber ihr Kreislauf machte uns immer wieder Sorgen. Da sie zu schwach war um mehrmals am Tag mal ein paar Meter zu laufen lag sie fast ständig…..und immer wieder diese bohrende Frage: ist das wirklich gut was wir da machen oder quält sie sich….und dann geschah etwas was alle Zweifel zumindest für einige Zeit wegwischten sollte..Stephania stand an ihrer Zimmertür und kratzte. Schnell ein Geschirr um den ausgemergelten Körper und eine Leine zur Hand raus ins Freie und das erste Mal Gassigehen .
So eine Freude bei Mensch und Tier habe ich schon lange nicht erlebt. Es war zwar alles auf wackeligem Fuße aber einmal in Schwung schien sie gar nicht mehr aufhören zu wollen zu laufen.
Überall wurde geschnuppert und die Nase in den Wind gehalten.
So lebt Stephania schon ca. drei Monate bei uns und man kann sagen ihr geht es psychisch sehr gut, physisch ist sie zumindest stabil solange wir keine Medikamente einsetzen müssen. Es wäre aber übertrieben zu sagen, dass sie es geschafft hätte….
So lange es geht wollen wir ihr noch eine schöne Zeit bescheren und hoffen das sie zumindest einen Teil ihrer Vergangenheit hinter sich lassen kann und das Leben von einer anderen Seite kennen lernt.
Liebe Stephania bitte verzeih der Art Mensch ihre Unzulänglichkeit!
Diese Bilder entbehren jeden Kommentar...