19. Dezember

Eingesandt von Holger

Strutzie – Der Name war Programm

Strutzie – ein alter Kater, er lebte lange draußen. Dementsprechend sah er auch aus, seine Ohren total zermakelt vom Kämpfen. Wie wir hier eingezogen sind, durfte Strutzie zu uns ins Haus, er lebte nun schon zwei Jahre mit uns zusammen. Das war ein Sieg, der „alte Herr“ lag im Wohnzimmer und genoss es, drinnen zu wohnen, und zwar nicht draußen in einer Thermokiste, nein drinnen auf dem Sofa oder irgendwo, aber bloß nicht draußen. Er konnte machen, was er wollte bei uns. Wenn ich ihn mir so anschaute, er sah so wild aus und wenn man ihn streicheln wollte, fing er an zu fauchen und zu kratzen. Seine Vorliebe war der Flur, dort lag er gerne, er mied den Weg. Irgendwann aber hatten wir uns an ihn gewöhnt. Er kam dann auch zu uns und ließ sich anfassen. Wenn wir mit den Hunden spazieren gingen, war er auch dabei. Eine Bekannte erinnerte sich an ihn, als er noch klein war.
Er hatte ein Zuhause und als er pubertierend wurde, schmiss man ihn heraus, er lebte 18 Jahre auf der Straße. Sein jetziges Zuhause genoss er richtig, er schlief im Bett, ließ sich verwöhnen und machte seine Ausflüge.

Im zweiten Jahr, einen Tag vor Sylvester, verschwand er. Ich machte mir große Sorgen um ihn. Am 3. Januar kam er dann nach Hause, er ging schlafen, alles war o.k. Am 5. Januar starb er plötzlich. Gott sei Dank, dass er nicht draußen sterben musste, er starb in seinem Heim, bei uns zu Hause. Ich weiß, er hat uns vertraut.

Uns macht es stolz, dass er zu uns zurückkam, um zu sterben.
So ist eben das Katzenleben, sie kommen und gehen und Strutzie kam. Ich weiß ganz genau, dass es ihm gefallen hat, bei uns zu leben.

Anmerkung:
Eine Nachbarin erinnerte sich, wie dieser räudige Kater bei ihr im Bett lag. Sie wechselte die Wäsche aus Angst vor Parasiten, sie mochte ihn, diesen Straßenkater, traurig war sie, als sie erfuhr, dass er tot sei.

Er war für uns etwas Besonderes – unser Kater Strutzie.