24. Dezember




Unser Adventskalender soll die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest verkürzen und die Vorfreude auf ein besinnliches Fest steigern.

24. Dezember

Beitragvon Cerberus » 24.12.2011, 00:03

Eingesant von Conny

Meine Nicki!

Nachdem ich meine Kindheit mit einem Dackel (Rauhaar) verbracht habe, wollte ich gerne, nachdem ich ein Jahr verheiratet war, wieder einen Hund. Ich hatte Zeit genug und die Liebe zu dieser Rasse war groß. Ich löcherte meinen Ex…ich möchte einen Dackel!!
Er ließ sich überreden und als wir wieder mal ein Wochenende in unserem Ferienhaus im oberbergischen Ruppichteroth verbrachten, studierte ich die Annoncen und stieß auf folgendes:
Hundezucht auf Hof Hahnen***. Rassehunde und verschiedene Mischlinge zu verkaufen. Ich war damals noch ziemlich unerfahren, was Hundehandel anging, rief an, fragte, ob sie Rauhaardackelweibchen hätten, sie bejaten und so fuhren wir hin. Wir kamen an ein Tor und nachdem wir geschellt haben, kamen uns etliche Hunde verschiedener Rassen laut bellend entgegen. Eine Frau öffnete uns und nachdem ich meine Wünsche geäußert hatte, sagte sie zu ihrer Tochter: Geh mal und hol die Eileen aus dem Stall. Ich habe nicht gesehen, wo das Mädchen die Kleine her holte, aber ich sah das Gesichtchen dieses kleinen Hundes und hatte verloren. Ich bekam dieses kleine Würmchen auf den Arm und sie krallte sich sofort mit ihren kleinen Pfoten an meinem Arm fest und steckte ihr Köpfchen wärmesuchend in meine Ellenbeuge. Ich hätte sie am liebsten nicht mehr hergegeben.
Leider durften wir sie nicht sofort mitnehmen. Erstens mussten wir Geld holen und zweitens gab es einen Grund, an den ich mich nicht mehr erinnern konnte. EVtl. noch irgendeine Impfung, oder so. Nach heutiger Sicht unverständlich.
Nach gefühlten 4 Wochen (es waren 4 Tage) holten wir die Kleine ab. Sie wurde zu uns in den Verkaufsraum gebracht und ich wunderte mich, dass sie so desinteressiert an meinen Lockversuchen war. Heute weiß ich, dass sie wahrscheinlich in ihrem kurzen Leben „im Stall“ sehr wenig Kontakt zu Menschen hatte und nicht wusste, wie schön es sein kann mit ihnen zu toben und zu kuscheln. Sie wurde noch mal untersucht und es stellte sich heraus, dass sie Milben auf den Ohren (Übergang Kopf zu Ohren) hatte und die Ohren innen total entzündet waren. Kein Problem, ich bekam Medikamente mit und für meine Mühen (sowas kommt bei uns sonst nicht vor, hörte ich die gute Frau sagen…) noch ein Körbchen obendrein.
Im Auto saß die Kleine (von nun an Nicki) auf einem Handtuch auf meinem Schoß und bewegte ich keinen Millimeter. Am Ferienhaus angekommen, ließen wir sie laufen und sie lief keine 5 Meter, da fing sie an zu husten…..
Zuhause angekommen bin ich mit ihr zum Tierarzt: die Nase lief, die Augen und Ohren entzündet, Milben an und in den Ohren, der Hund zu dünn und schwach und ein ausgewachsener Zwingerhusten. Er meinte, ich könnte den Hund mit diesem Gesundheitszustande zurück geben.
Den Hund zurück geben….NIEMALS!!
3 Wochen habe ich Nicki mit Antibiotika, Allugan, Fucidine, Augen- und Ohrentropfen und viel Liebe versorgt, dann war sie gesund und von da an eine sehr treue und sensible Freundin für mich. Meine Mutter nahm Nicki ab und zu mal für ein paar Wochen zu sich, Nicki liebte es bei ihr zu sein. Der große Garten und die „Oma“ die immer Zeit hatte, das war toll.
Es kam der Tag, an dem ich gerne mal Welpen von ihr gehabt hätte. Ich musste die Papiere auf den „Deutschen Teckelclub“ umschreiben lassen, mehrere Ausstellungen besuchen und dann kam der große Tag….(ich schäme mich noch heute dafür)…

Ein schmucker Rüde sollte der Papa sein. Wir fuhren hin, ab in den Keller, der Rüde sprang sofort in der Erwartung seiner Pflicht auf einen Tisch, auf den ich nun meinerseits meine Nicki heben sollte. Es wurde nicht erst mal beobachtet, ob sie überhaupt bereit war…und ich hatte keine Ahnung…
Ich sollte Nicki fest halten, ihr die Schnauze zuhalten, damit sie den Rüden nicht beißen kann. Der Rüde sprang auf, drang ein, meine Nicki schrie vor Schmerz auf und die alte Frau „schob“ beide Hunde “ ineinander“. Ich hätte heulen können, sagte aber nichts, da ich mich nicht auskannte und dachte, das müsse so sein….:( (Jaja, keine Ahnung von nix, aber Dackel züchten…heute bin ich viiiieeel schlauer und verstehe den Hass der Tierschützer gegen die Züchter, besonders Hobbyzüchter)
Das Einzige, was Nicki nach diesem Deckakt bekam, war eine ausgewachsene Gebärmutterentzündung - aber keine Welpen. Kurz nachdem sie endlich gesund war, ich hatte in dieser Zeit echt Angst um sie, habe ich sie kastrieren lassen. Nie wieder sowas!!!!
Irgendwann, bei einem Bayernurlaub haben wir mal die Züchterin besuchen wollen. Wir wurden nicht hinein gelassen und wurden mit einer kurzen und lieblosen Begutachtung von Nicki über das Tor hinweg wieder weg geschickt. Spätestens da kam mir in den Sinn, dass Nicki ein Produkt der Massenzüchtungen war und wahrscheinlich viel zu früh von der Mutter entfernt und auf den Hof zum Weiterverkauf gebracht worden war. Wie kommt sonst so ein Welpe aus Bayern ins Oberbergische??? Später sah ich Fernsehberichte über diese Massenzüchtungen und mir wurde ganz schlecht.
Nicki war 8 Jahre alt, als unser 1. Sohn zur Welt kam. Für sie änderte sich natürlich erst mal der Status ein wenig, denn nun hatte ich nicht mehr sooo die Zeit für sie, versuchte aber ihr gerecht zu werden. Aber zwischen Praxis und Säugling war es so manches Mal ein Spagat und so manches Mal zog Nicki den Kürzeren.
Sie wurde eifersüchtig und manchmal schnappte sie nach Steffen, wenn er ihr zu nahe kam. War ich da, schlich sie mir immer in der Hoffnung auf Futter und Zuwendung um die Füße, nicht oft stolperte ich über sie. Es tat mir unendlich leid, aber mit Baby, Haushalt, Praxis und Hund war ich schon einigermaßen überfordert.
Knapp 3 Jahre später kündigte sich Leon an und Nicki wurde immer neurotischer und anstrengender. B ei einem gemeinsamen Urlaub mit meiner Mutter an der Ostsee bemerkte meine Mutter den Seelenzustand von Nicki und bot an, sie ganz zu sich zu holen. Das war für alle die beste Idee und so zog Nicki bei meiner Mutter ein. Sie kannte sie und die Umgebung und ich hatte kein schlechtes Gewissen. Schließlich konnte ich Nicki ja auch jederzeit sehen. Ich sagte immer: die beiden alten Damen haben sich ganz prima solidarisiert…
Bis auf einen beidseitigen Leistenbruch ist sie immer gesund gewesen und war die letzten Jahre für meine Mutter eine Bereicherung. Sie ist in meinen Armen für immer eingeschlafen und wir haben ihr auf dem Grundstück unseres Feriendomizils im Wendland ein schönes Grab gegeben! Ich habe Nicki immer sehr geliebt und durch sie soo viel gelernt. Sie wird immer einen Platz in meinem Herzen haben!!
Cerberus
 

von Anzeige » 24.12.2011, 00:03

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