12. Dezember




Unser Adventskalender soll die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest verkürzen und die Vorfreude auf ein besinnliches Fest steigern.

12. Dezember

Beitragvon Cerberus » 12.12.2011, 00:04

Eingesandt von Franzi

Väterchen Frost

Lang, lang ist’s her, ca. 20 Jahre.
Ich saß wie jeden Samstag am Frühstückstisch und las die Zeitung. So beim intensiven Lesen kam mir der Gedanke: „Du könntest doch mal wieder verreisen“. Aber im November, wohin? Ins Warme oder sollte es vielleicht eine „Frostreise“ werden. Angebote gab es ja viele, aber siehe da, ich entdeckte etwas, was mir gefiel.

1 Woche (kleine) Rundreise: Moskau – Tiflis – Leningrad (heute St. Petersburg).

Das wäre doch der Knüller, mal so im Winter eine Petersburger Schlittenfahrt zu machen oder vielleicht von Dr. Schiwago zu träumen.
In Moskau und St. Petersburg war ich ja schon einmal, aber Tiflis, die Hauptstadt Georgiens, die war mir fremd. Spontan meldete ich mich für diese Reise an.
Ein bisschen Bammel hatte ich schon, so ganz alleine und es kam auch noch dazu, dass ich von Frankfurt aus fliegen musste. Ach, du meine Güte, dieser riesengroße Flughafen. Hoffentlich verlaufe ich mich dort nicht.

Die Zeit des Abflugs rückte immer näher und so setzte ich mich in den Zug und fuhr nach Frankfurt. Das war vielleicht ein Gewühle. Ich war richtig nervös und zu allem Überfluss habe ich mich wirklich noch verlaufen. Ich kam am falschen Schalter an. Gut, dass ich noch Zeit hatte. Also nahm ich meinen Koffer, mein Handgepäck und trottete los. Schweißgebadet landete ich endlich am richtigen Abflugschalter. War das aufregend !!! Ich checkte ein und nun saß ich da, so ganz alleine. Auf einmal kam auf mich eine Frau zu und fragte: „Fliegen Sie nach Moskau...?“ Ich antwortete mit „ja“. Wir haben uns sofort verstanden und beschlossen, die Zeit gemeinsam miteinander zu verbringen.
Der Flug dauerte 2 ½ Stunden (mit Zeitverschiebung). Zu erzählen gab es genug. Wir kannten uns ja erst wenige Minuten.
In Moskau angekommen, fuhren wir zuerst einmal in unser Hotel und dann konnte es losgehen. Die Stadtrundfahrt konnte beginnen.
Himmel die Berge, welch ein Glanz, diese russische Metropole, viele Menschen und eine Stadt, wo man erst einmal durchatmen musste. Was mich sehr faszinierte, war der Rote Platz, die Sterne (natürlich in rot) leuchteten und die Basilius-Kathedrale war so schön bunt, eben „Zuckerbäckerstil“. Zeit hatten wir genug, um auch zu Fuß die Großstadt zu erkunden. Wir liefen uns fast die Hacken ab. 2 Tage hielten wir uns in Moskau auf und dann ging es schon wieder weiter.

Also auf nach Tiflis. Der Flughafen allein war schon genial. Es liefen Katzen dort herum, die wir sogar streicheln konnten. So etwas hatte ich noch nie gesehen – Katzen im Flughafengebäude. Vielleicht warteten sie auf einen Flug in ein neues Leben, wer weiß.

Kaum waren wir im Flugzeug, wurde dieses zur Tauschbörse: Kuchen gegen Lippenstift oder Strumpfhose gegen Kaviar. Meine Güte, hatten wir einen Spaß und bei dieser Tauschaktion verging die Zeit wie im Fluge.

Nach ca. 3 ½ Stunden hatten wir unser Ziel erreicht. Tiflis war so ganz anders, als Moskau, eben so orientalisch angehaucht. Auf den Märkten steppte der Bär. Hier ging die Tauschaktion weiter: Trockenfrüchte gegen Kaugummi. Die Marktfrauen hatten ihren Spaß an uns Ausländer.
In Tiflis verbrachten wir 3 schöne aufregende Tage und schon wieder hieß es: „Koffer packen“, auf nach St. Petersburg !

Als wir nach ca. 4 ½ Stunden den Flughafen betraten, rutschten schon Einige aus, es war glatt und wir hatten 20 0 minus und zudem lag auch noch Schnee. Es war wie Weihnachten in St. Petersburg, eben, wie nennen die Russen Weihnachten ?: „Väterchen Frost“.

Da es schon Abend war, sah man die Stadt in hellem Lichterglanz. Ein wunderschöner Anblick. Am liebsten wäre ich aus dem Bus gestiegen und hätte mir einen Schlitten bestellt. 3 Tage konnten wir uns in St. Petersburg aufhalten. Viel gesehen, viel erlebt und auch wieder einmal viel gelaufen.

Das schönste Erlebnis war, dass wir an einem Abend (letzter Abend) mit vielen Nationalitäten zusammensaßen. Auf einmal sang eine norwegische Gruppe Weihnachtslieder. Wir hatten uns natürlich mit denen zusammengetan und auch mitgesungen. Es war nur schön. Ich wollte einfach nicht mehr nach Hause fliegen. Ich hätte noch lange dort bleiben können.

Das ist so meine Erinnerung an eine sehr schöne Zeitreise durch die Vergangenheit.
Cerberus
 

von Anzeige » 12.12.2011, 00:04

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