von tina » 25.12.2015, 21:06
Leider ist uns ein Fehler unterlaufen. die Weihnachtsgeschichte ist in der ersten Version eingestellt worden und nicht in der Endfassung:
Am 24. Dezember 2015 laufen auch hier die Weihnachtsvorbereitungen. Es wird geputzt, gebacken, gekocht. Spannung liegt in der Luft. Viele, viele Pakete sind aus Deutschland geschickt worden. Überall riecht es nach Lebkuchen und Stollen.
Dann wieder ein Notruf, wie eigentlich jeden Tag: Hochträchtige Hündin in Nikiti gesichtet worden, abgemagert, kurz vor dem Werfen.
Niko startet den Sprinter, Robin springt auf den Beifahrersitz und sie sausen los. Im OP werden schon Vorbereitungen getroffen, ein Körbchen wird ausgepolstert, eine Wärmelampe aufgehängt.
Sobald die angekündigte Hündin kommt, muß es ganz schnell gehen.
Der Transporter fährt auf den Hof, die Hintertür wird aufgerissen, Niko springt herein, greift mit beiden Armen die Hündin, ich schaue interessiert zu, schaue noch mal, kann es nicht begreifen, renne zu den Ankommenden, springe an Nikos Bein hoch, jaule vor Aufregung…es ist meine Schwester! Es ist WUFF 3! Die, die in die Stadt Thessaloniki wollte!
Mit hochschwangerem Bauch liegt sie in Nikos Arm, die Augen vor Furcht weit geöffnet. Noch hat sie mich nicht entdeckt. Ich belle ihr zu: WUff 3, ich bin hier, Du bist nicht allein, Dir wird geholfen.
Endlich erkennt sie mich, ihre Augen staunen, sie entspannt sich.
Auch Samira hat jetzt unsere Ähnlichkeit bemerkt. Blitzschnell kombiniert sie die Zusammenhänge. Ich darf mit in den OP, ich darf die ersten Untersuchungen miterleben, wir bekommen ein gemeinsames Zimmerchen.
WUFF 3 kann noch nicht reden, sie kann mir nicht ihre Geschichte erzählen. Sie liegt in den Wehen. Geduldig erträgt sie die Schmerzwellen, die ihren Körper durchlaufen, hechelnd erholt sie sich in den kleinen Pausen. Dann ein Schrei, eine Bewegung und das erste kleine Welpchen liegt in dem ausgepolsterten Korb. Noch ist es umgeben von der Fruchthülle. Schnell reißt Samira sie auf, streichelt dem Kleinen über Stirn und Nase, ein Quieken ertönt und schon liegt ein fertiger kleiner Hund mit geschlossenen Augen, noch naß von der Geburt vor uns. Nach zwei aufregenden Stunden räkeln sich fünf kleine Wuffs auf der Decke, abgetrocknet von uns, sauber geleckt von ihrer Mama.
Mir steht der Hundeschweiß auf der Stirn. Ich bin ergriffen und fassungslos, ich möchte heulen und lachen.
Tausend Gedanken laufen durch meinen Kopf. Meine Schwester und ihre Kinder, in Sicherheit, in einem warmen Zimmerchen, umsorgt von erfahrenen Händen.
Wie anders war meine Geburt und die meiner Geschwister. Wie allein hat sich wohl meine Mutter gefühlt, in einem Erdloch, mühsam ausgepolstert mit etwas Gras und Zweigen.
Ich bin so dankbar! Dankbar, dass es Euch, den Verein Animal Pard Net, gibt.
Daß wir, die Ausgestoßenen, die Verjagten, wie Müll behandelten Tiere, durch Euch eine Stimme und eine Zukunft haben.
Danke!
Liebe Grüße Tina
Älter werde ich später